Diffusion, Kapillarität - CastellBerges

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Diffusion, Kapillarität

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Raumklima- und Schimmel-Wundermittel gibt es nicht

In früheren Wohnungen hat der Kalkputz nicht den Schimmel verhindert, aber man vielleicht öfter neu gekälkt und dadurch den Schimmel verhindert. Oder die Ofenheizung hat für ständig frische Luft gesorgt. Oder die Einfachfenster haben als Kondensatoren gedient. Oder man hat 15° statt 23° C gehabt.

Die heutigen Bauweisen mit WDVS sind natürlich heikler in Bezug auf die üblichen Lässlichkeiten und systembedingten Schädigungen (Risse, Fütterung, Besiedelung, Diffusion), aber mit aufgewerteter traditioneller Bauweise kann man auch mit Gipsputz und Tapete 20 Jahre problemlos leben ...

Viel schlimmer ist jedoch die Täuschung zu Kalkputz, die zeigt, daß man in diesem Markt auch nicht von Engeln umgeben ist, in Bezug auf Härte (E-Modul), Diffusion(soffenheit) und Kapillarität.

Denn Kalkputz ist nicht gleich Kalkputz, was man allein daran sehen kann, daß die Römer mit Coccio Pesto (Ziegelmehl als latent hydraulischer Faktor) Wasserleitungen gebaut haben und mit Trass (Vulkangesteinsmehl, gemahler Travertin?) auch schon (als Härtesteigerer und Dichtmittel) gearbeitet haben.

Aber um schon beim Kalkstein anzufangen, macht es Unterschiede
  • Herkunft geologisch
  • Brecherfraktionierung
  • Schachtofen oder Drehofen, d.h. gleiche oder unterschiedliche Brenntemperaturen
  • Beheizung durch Gas, Kohle, Holz
  • Brenntemperaturniveau oder -spanne
  • Mahlfeinheit (Blaine-Wert, d.h. Oberfläche in Relation zum Gewicht)

Auch wenn die Zuschläge oder Vergütungen Wirkungen auf den späteren Putz haben, so ist ja gesetzlich oder genormt geregelt, was sich alles Kalkputz nennen darf ... und da gibt es schöne Überraschungen, wenn ein HL dann fast ein Kalkzementputz ist, der nur nicht so gut wie ein Kalkzementputz ist, weil eine geringe Menge Zement die Verarbeitung und schnelle Härtung befördert, aber die Struktur schwächt, wie das Experiment im UK gezeigt hat, dessen Name gerade entfallen ist.

Um Kalkputz und Zementputz vergleichen zu können, bräuchte es wirkliche Produkttests im Vergleich, wo die Qualitäten im Labor und in der Realität getestet werden, wo verschiedene Kombinationen getestet werden:
  • Verschiedene Hauskonzeptionen: Earthship, Bio-Solar-Haus, High-Tech-Passivhaus
  • Verschiedene Wandkonzeptionen: Massiv, Kerndämmung, WDVS, Innendämmung, Außenwandheizung
  • Verschiedene Putzsorten mit oder ohne Beläge - Bad, Küche, Wohnraum, Schlafraum
  • Verschiedene Heiz-/Temperierungsarten: Ofen, Wandheizung, Fußbodenheizung, Strahlungsheizung Fußleiste, Heizleiste oben, Heizkörper, Passivhaus-Klimaanlage
  • Verschiedene Bewertungen in Bezug auf Kosten, Heizkosten, Bedienung, Komfort, Wohlbefinden

Aber wenn man sieht, wie die EnEV durchgepeitscht wird und darum vermieden wird seriös zu vergleichen, zu rechnen, dann besteht keine Hoffnung darauf, das das Bundesbauministerium so etwas vornehmen könnte. (Ein schönes Beispiel für die Mentalität dort ist ja die augenblickliche EPS-Brandhemmer-Entsorgungs-Tragikomödie, wo eine Tonne EPS-Wärmedämmung jetzt rund 5.000,- Euro Entsorgung kostet ... es hat augenscheinlich niemanden interessiert.)

So bleibt man geplant allein und keiner hilft einem 'nicht hauptberuflichen' Eigenbedarfer mit geplanten Irreführungen umzugehen. (Dazu ein Hinweis auf EPS-Promotion der Verbraucherzentrale RLP - kein Wort zum Brandschutzmittel-Gift.) Und selbst wenn es schon automatische Fenstergriffe gibt, die einen vor den Fehlern der EnEV zu schützen, die einem als Lüftungsverbrechen vorgeworfen werden, kann man sich sicher sein, dass auch solche Dinge einen nicht schützen werden.

Castell Berges versucht Zusammenhänge aufzuzeigen und Produkte herauszugraben, doch es ist ein Kampf gegen Windmühlen-Flügel.

Selbst Empfehlungen sind heute so risikoreich wie sogenannte Hassmails (nicht gegen genormte Hassobjekte), weil die Haftungsrisiken nur durch Anwaltsarmadas, schiere Größe oder eingeplante Insolvenz von Kapitalgesellschaften wirklich zu beherrschen sind ... weil gerade die Befolgung von Normen oft dem Stand der Technik widerspricht.

Doch Castell Berges wagt es, einfache Wahrheiten zu verkünden, wie man Schimmel und ausufernde Feuchte beherrschen kann:
  • Passive Solargewinne
  • Massive Wände mit einem durchgehenden Kapillarraum
  • Außenwand-Oberflächenuntergründe, die Kondensation verhindern
  • Außenwand-Oberflächen, die auf erhöhte Luftfeuchte nicht mit sofortiger Kondensation reagieren
  • Möbelabstand zur Außenwand und Verhinderung von kalten Nestern
  • Heizleisten oder Flächenheizungen über Raumlufttemperatur
  • Frische Luft statt Passivhaus-Bunker (Kosten, Hygienemängel ...)
  • Geplante Wäschetrockenvorrichtung unter eigener Kontrolle
  • ... 1 mal pro Woche duschen - oder?

Ohne eine sinnvolle Hauskonzeption, die Teil der Nutzung ist, werden Lösungen immer Probleme und Enttäuschungen schaffen. Genormt und gepriesen.

Aber um auf die Wirkung von Kalk oder Lehm zu kommen: Es sind eigentlich die einfachsten Produkte mit jahrtausendealter Erfahrung und da sollte man nicht wie ein Gläubiger Reliquien oder Devotionalien kaufen, weil die Devotionalienhändler sicher viel heiße Luft verkaufen, die aber keinen Schimmel verhindert.

Doch eine hydrophile, feuchtepuffernde und dabei alkalische Oberfläche, ohne Kunststoff-Futter für Mini-Bewohner, ist einfach nicht so attraktiv für Schimmel.

Aber von der Festigkeit her ist ein Kalkzement-Putz oder ein Prompt-Putz (von Vicat aus Frankreich) deutlich überlegen und ohne Acryl und Tapete wohl ähnlich wirkungsvoll.

Ein Kalkputz auf der Basis von hochreinem Luftkalk aus dem Drehofen oder ein vergleichbarer Putz auf der Basis der Trockenlöschmethode von Stückkalk kann nicht wirklich teurer sein als ein vergleichbar sauber hergestellter Kalkzement-Putz, der nicht von Müllverbrennung (wie Inhalte des gelben Sacks als Brennstoff) subventioniert ist. Denn man muß richtig vergleichen.


Ideen schaffen gebaute und gelebte Realität
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